Im Jahr 1540 herrscht eine große Dürre in Mitteleuropa

Im Jahr 1540 herrscht eine große Dürre in Mitteleuropa

Podcast - ZeitZeichen | 21.12.2020 | Dauer: 00:14:27 | SR 2 - Anne Preger

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Wenn der Boden ausgetrocknet ist und die Wetterlage stabil bleibt, können Sommer in Mitteleuropa extrem heiß werden. Das zeigen die Jahre 2018 und 2019. Sie vermitteln eine Ahnung davon, wie katastrophal das Jahr 1540 war. Über elf Monate hinweg fiel damals in Mitteleuropa kaum Regen. Darauf deuten mehr als 300 historische Quellen hin, die Forscher der Uni Bern zusammen mit Kollegen ausgewertet haben. Rhein, Elbe und andere große Flüsse führten kaum noch Wasser. Quellen versiegten. Wassermühlen hatten keinen Antrieb mehr, Ernten fielen aus, Vieh starb massenweise. Brot und Brunnenwasser waren für Arme teils unbezahlbar. Die Versorgung mit Trinkwasser wurde so schlecht, dass der "Große Tod" grassierte. Tödlich waren vermutlich Ruhr und andere Durchfallerkrankungen. Ein Funke reichte, und in Wäldern und Städten tobten Feuer. Über weiten Teilen von Mitteleuropa lag eine Schicht aus Rauch und Dunst. Mindestens 33 Städte brannten nieder, ungewöhnlich viel in Friedenszeiten. Immerhin war es regional ein gutes Jahr für den Wein. Der 1540er Steinwein aus Würzburg gilt als Jahrtausendwein.

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