Der Todestag des Komponisten Josquin Desprez (27.08.1521)
Podcast - ZeitZeichen | 27.08.2021 | Dauer: 00:14:31 | SR 2 - Christian Kosfeld
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Er galt als der herausragende Komponist seiner Zeit. Als Josquin Desprez starb, trauerte die europäische Musikwelt: "Beweint des erhabenen Jupiters Sohn mit euren wohlklingenden Stimmen". Auch Martin Luther schätzte seine Musik: "Josquin ist der Noten Meister", urteilte er. Geboren wurde Josquin Desprez um 1450 nahe Saint-Quentin im heutigen Nordfrankreich. Über seine Ausbildung ist kaum etwas bekannt. Doch als Sänger und Komponist kam er an illustre Höfe in Europa: nach Aix-en-Provence, in die königliche Kapelle in Paris, nach Mailand, ab 1484 in die päpstliche Kapelle nach Rom. Schließlich zog es ihn nach Frankreich zurück: an den Hof von Ludwig XII., dann in seine alte Heimat Condé-sur-Escaut. 17 Jahre lang hatte er dort als Propst die weltliche Macht inne und konnte für einen ausgezeichneten Chor und Kirchenmusiker komponieren. Unter anderem sind 19 Messen, 90 Motetten, 70 weltliche Werke und Instrumentalstücke überlie-fert. Schon zu Lebzeiten wurde seine Kunst bewundert, einen Text "zum Sprechen zu bringen". Das gelang Josquin Desprez nicht nur in geistlicher Musik, sondern auch in frivolen weltlichen Liedern. In seinen Vokalwerken nutzte der Renaissance-Komponist ausgeklügelte, komplizierte Satztechniken. Doch seine Musik entfaltet vor allem eine große spirituelle Kraft und Schönheit.