Der Todestag von Joseph Pulitzer (29.10.1911)

Der Todestag von Joseph Pulitzer (29.10.1911)

Podcast - ZeitZeichen | 29.10.2021 | Dauer: 00:14:38 | SR 2 - Almut Finck

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Was der Oscar für die Filmindustrie, ist der Pulitzer-Preis in der Medienwelt: die höchste Auszeichnung, die ein Journalist, Fotograf oder Schriftsteller bekommen kann. Und der Mann, der dem Preis seinen Namen gab, war Joseph Pulitzer. Er war ein ungarischer Emigrant in die USA, verkörperte wie kaum einer den amerikanischen Traum des self-made man und erfand die Regenbogenpresse. 1864 verpflichtete er sich mit 17 Jahren als Soldat im amerikanischen Bürgerkrieg. Die Überfahrt war umsonst, Verpflegung nicht. Der junge Mann war so arm, dass er verhungert wäre, hätten nicht andere Passagiere ihren Proviant mit ihm geteilt. Vier Jahrzehnte später besaß Pulitzer mit der prächtigen Yacht Liberty selbst ein Schiff, so lang wie ein Football-Feld, mit einer riesigen Bibliothek, einem eichengetäfelten Speisesaal und Platz für eine 45-köpfige Crew, die sich Tag und Nacht um den im Alter erblindeten Mann kümmerte. Pulitzer hatte es geschafft, vom Hilfsarbeiter ohne Englischkenntnisse zu einem der reichsten Männer Amerikas und vielleicht mächtigsten Zeitungsverleger des Landes. Er schuf die yellow press, die Klatsch- und Sensationspresse, aber auch den seriösen investigativen Journalismus. Der Medienzar gründete außerdem die erste Journalistenschule der USA und stiftete kurz vor seinem Tod eben jenen Pulitzer-Preis, der – seit 1917 – bis heute alljährlich verliehen wird.

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