Das Transitabkommen wird unterzeichnet (17.12.1971)
Podcast - ZeitZeichen | 17.12.2021 | Dauer: 00:14:36 | SR 2 - Kerstin Hilt
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Familien riss sie auseinander, Freunde, Liebespaare. Sie durchschnitt Straßen, Flüsse, sogar die Ostsee: die Mauer das wohl monströseste Bauwerk der deutschen Geschichte. Doch dank des Transitabkommens vom 17. Dezember 1971 öffneten sich erste Türen in ihr. Die Erleichterungen hörten sich unspektakulär an, machten aber den Alltag um vieles leichter: Bundesbürger durften in die DDR reisen, ohne zuvor langwierig ein Visum zu beantragen, Westberliner konnten einfacher in den Ostteil der Stadt gelangen. Viele nutzen die neue Freiheit, um Verwandte in der DDR zu besuchen. Die DDR-Bürger allerdings blieben erstmal eingemauert im eigenen Land. Die DDR profitierte von den Gebühren für Schienennutzung, Straßenbau oder Visavergabe. Bis 1989 summierten sich allein die Instandhaltungskosten für die Transitwege von West-Berlin in die BRD auf mehr als zwei Milliarden DM. Doch einen vom Westen durchaus beabsichtigten Nebeneffekt des Transitabkommens konnte man nicht mit Geld aufwiegen: West und Ost rückten zusammen. Bis nach 1989 dann endlich zusammenwachsen konnte, was für Willy Brandt den Kanzler, unter dem das Abkommen ausgehandelt worden war ohnehin zusammengehörte.