Der Beschluss zur Räumung der Höhlenstadt Matera (17.5.1952)

Der Beschluss zur Räumung der Höhlenstadt Matera (17.5.1952)

Podcast - ZeitZeichen | 17.05.2022 | Dauer: 00:14:33 | SR 2 - Hildburg Heider

Themen

Weltkulturerbe. Filmkulisse für einen James Bond-Film und Pier Paolo Pasolini. Aber auch die ehemalige "Schande Italiens": Matera in Süditalien ist eine faszinierende Stadt und eine der ältesten menschlichen Siedlungen der Welt. In Matera hausten ab der Jungsteinzeit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Menschen in Höhlen, zusammen mit ihrem Vieh, unter steinzeitlichen hygienischen Bedingungen. Sie arbeiteten als Bauern und Hirten auf den Latifundien der Feudalherren, die in der Oberstadt lebten. Als der Schriftsteller Carlo Levi 1944 in seinem Roman "Christus kam nur bis Eboli" die Zustände in Matera drastisch beschrieb, wurden die Behörden aufmerksam und nannten die Stadt eine "nationale Schande". Mit dem Dekret vom 17. Mai 1952 wurden die 20.000 Einwohner der alten "Sassi" in die moderne Vorstadt umgesiedelt. Später entdeckten Filmschaffende die einzigartige Höhlenlandschaft als Filmkulisse. Seit Matera 1993 ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde, werden immer mehr Höhlen saniert. 2019 präsentierte sich Matera als Kulturhauptstadt Europas.

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