Der Todestag des Sängers Dietrich Fischer-Dieskau (18.5.2012)
Podcast - ZeitZeichen | 18.05.2022 | Dauer: 00:14:26 | SR 2 - Thomas Mau
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Kaum ein Sänger hat so viel Bewunderung auf sich gezogen wie Dietrich Fischer-Dieskau. Der lyrische Bariton ist als Jahrhundertsänger bezeichnet worden und als größter lebender Liedsänger. Dietrich Fischer-Dieskau hat Opern gesungen, aber auch Messen und Kantaten, er hat Bücher geschrieben, Melodramen rezitiert, Bilder gemalt und Konzerte dirigiert. Berühmt geworden ist er aber mit einer Nischenkultur, dem Liedgesang. Schon als 16-jähriger soll er 1942 in Berlin erstmals öffentlich Franz Schuberts "Winterreise" gesungen haben. Mehr als dreißig Mal hat er im Laufe seiner Karriere diesen Liederzyklus aufgenommen. Mit seiner Textverständlichkeit und seinem Nuancenreichtum setzte Dietrich Fischer-Dieskau Maßstäbe. Seine Kollegin Brigitte Fassbaender erinnerte sich: "Wo ich als junge Sängerin oft großzügig gehudelt habe, da hat er akribisch getüftelt." Diese Akribie - vor allem im Umgang mit dem Text - führte aber auch zu Kritik. Manchem Kritiker war sie zu manieriert. Im Alter von 86 Jahren ist Fischer-Dieskau am 18. Mai 2012 in Berg bei Starnberg gestorben.