Der Atomunfall im britischen Windscale, heute Sellafield (10.10.1957)

Der Atomunfall im britischen Windscale, heute Sellafield (10.10.1957)

Podcast - ZeitZeichen | 10.10.2022 | Dauer: 00:14:08 | SR 2 - Wolfgang Burgmer

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Der erste große Reaktorunfall ereignete sich nicht in Harrisburg, Tschernobyl oder Fukushima – sondern im britischen Windscale, heute bekannt als Sellafield. Doch die britische Regierung versuchte den massiven Störfall zu vertuschen und zu verharmlosen, so dass die Beinah-Katastrophe bis in die 1990er Jahre praktisch unbekannt blieb… Sellafield ist heute Englands von Pannen geplagte Wiederaufarbeitungsanlage für Atommüll- Hier ereignete sich 1957 der erste große Reaktorunfall der Atomkraft-Ära. Ein Unfall mit Ansage, denn Englands Regierung wollte um jeden Preis Atomwaffen bauen, als Eintrittsbillett für den Austausch nuklearer Waffentechnik mit den USA. Also setzte die Politik in den 1950ern Wissenschaftler und Ingenieure in Windscale dermaßen unter Druck, dass sie insbesondere der Reaktor 1 - extrem schnell und mit mangelhaften Nuklearkenntnissen aus dem Boden gestampft - heillos überforderte. Damit war der Brand des Reaktorkerns vorprogrammiert. Englands Premier Macmillan vertuschte und verharmloste die Sache, gab den Reaktorleuten die Schuld, erklärte die Fakten zur Geheimsache und sonnte sich - nach dem Bau der britischen Wasserstoffbombe - im Nimbus einer exklusiven Nuklearpartnerschaft mit den USA.

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