Der Geburtstag von Emily W. Davison, Frauenrechtlerin (11.10.1872)
Podcast - ZeitZeichen | 11.10.2022 | Dauer: 00:14:40 | SR 2 - Ulrich Biermann und Veronika Bock
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"Taten, nicht Worte" lautet die Inschrift auf ihrem Grabstein - und die Frauenrechtlerin Emily Wilding Davison war eine Frau der Taten: Strafvereitelung, Steine werfen, Fensterscheiben zerschlagen, Briefkästen anzünden Davison war sogar bereit, für das Frauenwahlrecht zu sterben und wurde am Ende zur ersten Märtyrerin der Kämpferinnen für dieses Recht. Die 1872 im Südosten Londons in bürgerlichem Hause geborene Davison studiert am Royal Holloway College in Surrey Literaturwissenschaften, muss sich aber nach dem Tod des Vaters das Geld für die Examen als Gouvernante verdienen. An der Universität kommt sie mit den Aktivistinnen für das Frauenstimmrecht in Kontakt und schließt sich dem radikaleren Flügel an, der 1903 von Emmeline Pankhurst gegründeten British Women's Social and Political Union. Diese Suffragetten sind überzeugt, dass sich das Frauenstimmrecht nur mit zivilem Ungehorsam und militanten Aktionen erstreiten lässt und Emily streitet mit. Acht mal wird sie inhaftiert, beteiligt sich an Hungerstreiks, wird zwangsernährt und versucht einen Suizid, um gegen die Misshandlung der mitinhaftierten Suffragetten zu protestieren. Ihre spektakulärste Tat: Im Juni 1913 wirft sich die kampferprobte Suffragette bei einem Galopprennen vor das Pferd des Königs. Der Jockey wird nur leicht verletzt; sie selber stirbt vier Tage später an ihren inneren Verletzungen, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.