Die Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" (13.10.1977)
Podcast - ZeitZeichen | 13.10.2022 | Dauer: 00:14:42 | SR 2 - Martin Herzog
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Es war der traurige Höhepunkt im Deutschen Herbst: Am Nachmittag des 13. Oktober 1977 meldeten die Agenturen, dass ein Urlaubsflieger auf dem Weg von Mallorca nach Frankfurt vom Kurs abgewichen sei. Die Entführung der Boeing 737 "Landshut" durch palästinensische Terroristen endete fünf Tage später in der somalischen Hauptstadt Mogadischu mit der Stürmung der Maschine durch eine bis dahin unbekannte Spezialeinheit. Dieter Fox und seine GSG-9-Kollegen hatten gerade hunderte Wohnungen im Kölner Uni-Center gefilzt auf der Suche nach dem entführten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, als sie die Nachricht von der "Landshut" erreichte. Im Auftrag des Bonner Krisenstabes hefteten sie sich an die Fersen der Flugzeugentführer. Es folgte eine tagelange Odyssee über das Mittelmeer und Arabien bis ans Horn von Afrika, wo Fox und seine Kameraden schließlich das taten, was sie zuvor jahrelang trainiert hatten: Sturm einer vollbesetzten Passagiermaschine. Bevor die Spezialeinheit eingriff, hatten die Entführer bereits den Piloten erschossen und die Maschine zur Sprengung vorbereitet - die Terroristen waren zu allem entschlossen. Doch die heikle Operation glückte: Die GSG 9 befreite alle 86 noch lebenden Geiseln. Allerdings bedeutete die Aktion auch das Todesurteil für Hanns Martin Schleyer.