Der Geburtstag Baruch de Spinoza, niederländischer Philosoph (24.11.1632)
Podcast - ZeitZeichen | 24.11.2022 | Dauer: 00:14:35 | SR 2 - Melahat Simsek
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Dieser Mann ist eine Gefahr für die abendländische, wahre Religion. Sagen seine Gegner. Baruch de Spinoza gilt als einer der ersten säkularen Juden das macht ihn in den Augen seiner Feinde zu einem gefährlichen Atheisten. Zu Lebzeiten wird er gehasst, verspottet und verfolgt. Die jüdische Gemeinde schließt ihn aus und die katholische Kirche setzt Spinozas Werke auf den Index. Er zählt zu den ersten westlichen Philosophen, die gedanklich einen Rechtsstaat entwerfen, der politische und religiöse Mächte trennt und die Gewissens- und Meinungsfreiheit des Einzelnen garantiert. In der Frühen Neuzeit und noch in der Aufklärung des 18. Jahrhunderts wird Spinozas Philosophie als die bei weitem gefährlichste Bedrohung wahrgenommen für Religion, staatliche Ordnung und ein philosophisch akzeptables Weltbild. Die Bibelkritik des 19. Jahrhunderts nimmt er vorweg. 1632 wird er im Amsterdamer Judenviertel geboren. Hierhin ist seine Familie einst aus Portugal geflohen, vor dem christlichen Terror. Als er sein Hauptwerk "Ethik" veröffentlicht, gilt er im eigenen Land als Ketzer. Dabei ist er einer der radikalsten Philosophen der frühen Neuzeit. Erst lange nach seinem Tod im Jahr 1677 erhält er die Anerkennung, die seinem Denken gebührt.