Das erste SOS-Kinderdorf wird eröffnet (15.04.1951)
Podcast - ZeitZeichen | 15.04.2021 | Dauer: 00:14:26 | SR 2 - Ariane Hoffmann
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"Wir geben in Not geratenen Kindern eine Familie. Wir helfen ihnen, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Wir tragen zur Entwicklung ihrer Gemeinden bei." So lautet das Leitbild der Organisation SOS-Kinderdörfer. Gegründet wird sie nach dem II. Weltkrieg von Hermann Gmeiner. Sein Antrieb ist die eigene Erfahrung: Der Österreicher wächst mit 8 Geschwistern als Sohn eines armen Bergbauern in Vorarlberg auf. Als er 6 Jahre alt ist, stirbt seine Mutter. Gmeiners Schwester Elsa übernimmt ihre Rolle, kümmert sich liebevoll um die Familie. Nach dem II. Weltkrieg studiert er Medizin, will Kinderarzt werden. Gleichzeitig engagiert er sich in der katholischen Jugendarbeit. Hautnah erlebt er dort das Elend und die Einsamkeit vieler Kriegswaisen, die in überfüllten Heimen und Erziehungsanstalten hausen. Hermann Gmeiner will helfen. Er bricht sein Studium ab und gründet 1949 gemeinsam mit anderen jungen Leuten den Verein "Societas Socialis", um ein "SOS-Kinderdorf" zu bauen. Sein Konzept: Familiäre Geborgenheit durch eine Mutter und Geschwister. Sein Engagement begeistert schnell Bauhelfer und Frauen, die "Ersatz-Mutter" werden wollen. Mit Spenden errichtet er in Imst, Tirol, das erste SOS-Kinderdorf - bestehend aus 5 Häusern - in denen 40 Waisen leben. Am 15. April 1951 - heute vor 70 Jahren - wird es eröffnet.