Die Eröffnung des Berliner Hauptbahnhofs (26.5.2006)

Die Eröffnung des Berliner Hauptbahnhofs (26.5.2006)

Podcast - ZeitZeichen | 26.05.2021 | Dauer: 00:14:34 | SR 2 - Kerstin Hilt

Themen

Ein zentraler Bahnhof für Berlin? Als bald nach der Vereinigung diese Idee aufkommt, winken viele Stadtplaner ab. Denn bislang war Berlin gut ohne so etwas ausgekommen. Vor Krieg und Teilung gab es am Rande des Stadtzentrums mehrere Kopfbahnhöfe, von denen aus die Gleise sternförmig in alle Himmelsrichtungen führten – so wie in anderen europäischen Großstädten auch. Was den Londonern ihre Waterloo Station, war den Berlinern der Anhalter Bahnhof; der Stettiner Bahnhof ein kleiner Bruder des Pariser Gare du Nord. Doch nun sollte im bauverrückten Berlin der 1990er ein Hauptbahnhof her: ein Kristallpalast der Mobilität, ein Bahnhof der Superlative. 500.000 Kubikmeter Beton und 85 Tonnen Stahl werden verbaut, 54 Rolltreppen und sechs Panoramaaufzüge verbinden die fünf Ebenen miteinander – davon drei allein zum Shoppen. Über die Gleise wölbt sich ein Glasdach aus 9117 Scheiben. Alles sagenhaft schön, meinen die Architekten. Alles sagenhaft teuer, meint der Bund der Steuerzahler. Es kommt, wie es kommen muss: Die Kosten explodieren, der anvisierte Eröffnungstermin ist nicht zu halten, am Ende treffen sich Bahn AG und Architekt vor Gericht. Alles wie immer also? Ein kleiner Trost: Im Vergleich der größten deutschen Bahnhöfe sind die Züge am Berliner Hauptbahnhof immerhin überdurchschnittlich pünktlich.

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