Der Geburtstag des indonesischen Präsidenten Hadji Mohammed Suharto (8.6.1921)
Podcast - ZeitZeichen | 08.06.2021 | Dauer: 00:14:41 | SR 2 - Andrea Kath
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Er war ein Liebling des Westens, ein guter Freund von Altbundeskanzler Helmut Kohl. Und er machte nicht nur gute Geschäfte mit den USA: Suharto, der lächelnde General und Staatspräsident Indonesiens. Von 1967 bis 1998 lenkte er die Geschicke des bevölkerungsreichen südostasiatischen Landes. Während seiner jahrzehntelangen Regierungszeit boomte die Wirtschaft. Aber es blühten auch Korruption und Nepotismus. Der 1921 in ärmlichen Verhältnissen auf Java geborene Suharto war ein glühender Anti-Kommunist. Das machte ihn im Westen während der Zeit des Kalten Krieges besonders beliebt. Gegen Andersdenkende ging der lächelnde General allerdings rigoros vor. 1965/66 war er maßgeblich an der Niederschlagung eines vermeintlich kommunistischen Staatsstreiches beteiligt. Damals wurden mehrere hunderttausend Kommunisten und regierungskritische Studenten ermordet. Seinen kränkelnden Vorgänger Sukarno räumte er skrupellos aus dem Weg und übernahm 1967 offiziell selbst die Macht. 1975 ließ er das nach Unabhängigkeit strebende Osttimor völkerrechtswidrig besetzen. Auch hier sprechen Menschenrechtler von rund 200.000 Toten, die auf Befehl Suhartos umgebracht worden sein sollen. Mit der Asienkrise 1997 geriet Suharto dann zunehmend in die Kritik. Nach Studentenprotesten musste er im Mai 1998 zurücktreten. Suharto starb am 27. Januar 2008 nach langer Krankheit mit 86 Jahren in Jakarta.