Die Eröffnung des Konzils von Ephesos (22.6.431)
Podcast - ZeitZeichen | 22.06.2021 | Dauer: 00:14:35 | SR 2 - Almut Finck
Themen
Dass Jesus ein Mensch war, der lebte, liebte und litt, ist für heutige Christen ganz selbstverständlich. Die Vorstellung dagegen, dass er gleichzeitig göttlichen Wesens sei, bereitet vielen Kopfzerbrechen. Für die antiken Menschen war es genau umgekehrt. Sie hatten weniger mit dem Gottsein als mit dem Menschsein Christi Probleme. Jahrhundertelang stritten die frühen Theologen darüber, so auch 431 auf dem Konzil von Ephesos. Konkret ging es um die Frage, ob man Jesu Mutter Maria als Christusgebärerin oder Gottesgebärerin bezeichnen müsse je nach Gewichtung der menschlichen oder der göttlichen "Anteile" ihres Sohns. Zwei Positionen standen sich feindlich gegenüber. Die Kontrahenten stritten lautstark, wüst und durchaus unter Anwendung von Gewalt. Eine wirklich befriedigende Lösung fanden sie nicht. Vielleicht, weil es sie gar nicht geben kann.