Der Todestag von Johann Georg Gichtel

Der Todestag von Johann Georg Gichtel

Podcast - ZeitZeichen | 21.01.2020 | Dauer: 00:14:35 | SR 2 - Claudia Friedrich

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Er schwört der Ehe ab, propagiert Keuschheit, führt ein nahezu klösterliches Leben: Johann Georg Gichtel, geboren im März 1638 in Regensburg. Der junge, in sich gekehrte Mann studiert Jura. Heiratsanträge edler Damen lehnt er ab, Liebeserklärungen versetzen ihn in Panik, bis den 35jährigen eine Vision von dieser Pein erlöst. An Stelle der irdischen Eva tritt die göttliche Sophia, himmlische Braut, Weisheit Gottes. Es ist die Zeit der religiösen Erneuerungsbewegungen. Abseits der protestantischen Kirche entstehen Glaubensgemeinschaften, die auf Innerlichkeit setzen, nicht auf Konfession, Schrift und Sakramente.Johann Georg Gichtel gehört dazu. Er übt scharfe Kritik am lutherischen Klerus und studiert mystische Schriften. 1682 veröffentlicht er die erste deutsche Gesamtausgabe der Werke des von ihm hoch verehrten Theosophen Jakob Böhme. In den Niederlanden gründet Gichtel eine Hausgemeinschaft, die in sexueller Askese lebt und Arbeit ablehnt.Bis zu seinem Lebensende begleitet den Theosophen eine kleine Gruppe von Anhängern, die Gichtelianer, die sein Erbe bis in die heutige Zeit bewahren.

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