Der Geburtstag des Dirigenten Günter Wand (07.01.1912)

Der Geburtstag des Dirigenten Günter Wand (07.01.1912)

Podcast - ZeitZeichen | 07.01.2022 | Dauer: 00:14:26 | SR 2 - Christian Kosfeld

Themen

Er wollte "den inneren Puls der Werke spüren", den reinen Notentext zum Klingen bringen, die Substanz eines Werks. Künstlerische Freiheit oder Marketing-Mätzchen verachtete Günter Wand. Stattdessen probte er akribisch auch mit Spitzenorchestern, um absolute Werktreue zu erreichen. Als er in jungen Jahren gefragt wurde, ob er Beethoven wie Toscanini oder wie Furtwängler dirigieren wolle, antwortete er : "wie Beethoven". Geboren wurde Günter Wand in Elberfeld, studierte in Köln und München, kam 1939 er an die Oper Köln. 1946 wurde er Generalmusikdirektor und Kapellmeister des Gürzenich Orchesters, und blieb es drei Jahrzehnte lang. Der Dirigent widmete sich vor allem dem klassischen Kern-Repertoire, setzte sich aber auch für Komponisten wie Wolfgang Fortner, Walter Braunfels, Olivier Messiaen und Bernd Alois Zimmermann ein. Sorgfalt, Wahrhaftigkeit waren Leitsterne seiner Arbeit. 1974 wagte er sich erstmals an Anton Bruckners 5. Sinfonie, nahm schließlich mit dem Kölner Rundfunk Sinfonie Orchester einen legendären Bruckner-Zyklus auf. Seitdem galten Wands Bruckner-Interpretationen als Maßstab. Ab 1982 folgte die Hamburger "Ära Wand" – er wurde Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters. Regelmäßig dirigierte er die Berliner Philharmoniker. Erst im Alter erlebte er breite internationale Anerkennung. Star-Allüren waren ihm fremd. "Nicht ich bin es, der eine Karriere verpasst hat - der Musikbetrieb hat mich verpasst", meinte Günter Wand lakonisch. Noch mit 90 Jahren stand er hellwach am Pult bedeutender Orchester. 2002 starb der Dirigent in der Schweiz.

Artikel mit anderen teilen

ARTIKEL VERSENDEN

Leider ist beim Senden der Nachricht ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen Sie es noch einmal.
Klicken Sie bitte das Mikrofon an.
Vielen Dank f�r Ihre Nachricht, sie wurde erfolgreich gesendet.