Der Todestag von Maria Montessori (6.5.1952)
Podcast - ZeitZeichen | 06.05.2022 | Dauer: 00:14:41 | SR 2 - Julia Schäfer
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Ob Kindergärten, Schulen, Bücher oder Blogs die Montessori-Pädagogik ist heute auf der ganzen Welt beliebt. Sie geht zurück auf eine Frau, die ihrer Zeit voraus war: Maria Montessori. Ärztin, Philosophin, Reformpädagogin. Die Italienerin kämpft für die Individualität, die Würde und Rechte des Kindes in einer Zeit in der Gewalt und Kinderarbeit alltäglich sind. Montessori wird 1870 ins Bildungsbürgertum hineingeboren. Der restriktiv-autoritäre Erziehungsstil in der Schule widerspricht dem ihres Elternhauses. So stillt die junge Maria ihren Wissensdurst zunächst zuhause. Später setzt sie sich gegen viele Widerstände der patriarchalen Gesellschaft durch, besucht eine technische Oberschule und studiert als eine der ersten Frauen Italiens Medizin. Als Assistenzärztin für Kinderpsychiatrie studiert Montessori das Verhalten von geistig beeinträchtigten Kindern, die würdelos verwahrt und nicht gefördert werden. Sie entwirft ihre eigenen Arbeitsmaterialien getreu dem Motto: "Die tätige Hand fördert die Intelligenz". Montessori selbst entwickelt sich zu einer Pädagogin mit hohem sozialen Engagement. Sie setzt sich für die Rechte von Frauen und die Bildung von Armen ein. 1907 eröffnet sie ihr erstes Kinderhaus, in dem sie ihre eigene Methode ausprobieren und weiterentwickeln kann. "Hilf mir, es selbst zu tun!" wird zum Kernsatz ihrer Erziehung zur Selbständigkeit des einzelnen Kindes. Durch unzählige Reisen, Vorträge und Publikationen verbreitet die Powerfrau ihre Erfahrungen und Ideen auf der ganzen Welt. In vielen Ländern entstehen Montessori-Schulen und Gesellschaften, sowie ein internationaler Dachverband, dessen Ziel es ist den ganzheitlichen Ansatz von Maria Montessori mit Leben zu füllen, auch siebzig Jahre nach ihrem Tod.