Der Kongress der Spurenleser beginnt in Köln (11.5.2017)

Der Kongress der Spurenleser beginnt in Köln (11.5.2017)

Podcast - ZeitZeichen | 11.05.2022 | Dauer: 00:14:42 | SR 2 - Thomas Pfaff

Themen

Moderne Archäologie setzt auf neueste Technik – und auf die Jahrtausende alte Kultur des Spurenlesens. Denn gute Spurenleser können aus einer einzigen alten Fußspur nicht nur Alter, Geschlecht oder Geh-Tempo bestimmen, sondern oft auch die Verfassung des Menschen, der diese Spur hinterlassen hat. 2017 laden Kölner Archäologen neben vielen Forscherinnen und Wissenschaftlern auch Indigene aus Namibia, Australien und Nordkanada nach Köln ein – zum weltweit ersten Spurenleser-Kongress. Es ist der Versuch, eine einmalige Kulturfähigkeit der Menschheit, die vom Aussterben bedroht ist, für die Zukunft zu bewahren. Vielleicht lassen sich mit Hilfe dieser uralten Kulturtechnik sogar manche Rätsel der Archäologie lösen. Seit fast 150 Jahren zerbrechen sich Forscherinnen und Forscher den Kopf, wie die berühmten südfranzösischen und nordspanischen Höhlenmalereien von Lascaux bis Altamira entstanden sind. Haben dort vor 20.000 Jahren in der Steinzeit rituelle Zeremonien stattgefunden? Wie viele "Künstler und Künstlerinnen" waren am Werk, wie alt und groß waren sie? Was hat sie bewegt? Die Kölner Archäologen Tilman Lenssen-Erz und Andreas Pastoors hatten die Idee, die prähistorischen Fußspuren, die in manchen Höhlen erhalten geblieben sind, von den besten Spurenlesern der Erde untersuchen zu lassen: den Angehörigen indigener Völker aus Afrika, Australien und der Polarregion. Ihre besonderen Fähigkeiten sind zu vergleichen mit den Können von Wein-Sommerliers, Super-Recognizern der Polizei oder Musikern mit absolutem Gehör.

Artikel mit anderen teilen

ARTIKEL VERSENDEN

Leider ist beim Senden der Nachricht ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen Sie es noch einmal.
Klicken Sie bitte das Mikrofon an.
Vielen Dank f�r Ihre Nachricht, sie wurde erfolgreich gesendet.