Hongkong fällt an China zurück (1.7.1997)

Hongkong fällt an China zurück (1.7.1997)

Podcast - ZeitZeichen | 01.07.2022 | Dauer: 00:14:36 | SR 2 - Almut Finck

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99 Jahre war Hongkong britische Kronkolonie, Tor nach Westen oder Osten, je nach Blickwinkel. "Ein Land, zwei Systeme" – so hieß das Versprechen nach der Rückgabe an China vor 25 Jahren. Ein Trugschluss. Die Sonderstellung Hongkongs begann im 19. Jahrhundert, als China infolge zweier Opiumkriege die Kontrolle über die wichtige Hafenstadt verlor. Schon bald wurde der "Duftende Hafen" (so die Übersetzung des Namens Hongkong) zum Fluchtpunkt der Freiheit für viele Chinesen, unter anderem im Chinesischen Bürgerkrieg. 1997 wurde die britische Flagge eingeholt, die Insel fiel zurück an Festlandchina. Viele Einwohner Hongkongs, geprägt durch britisches Schulsystem, Rechtswesen und Administration, gewöhnt an Meinungs- und Pressefreiheit, hatten nun Angst. Würde das kommunistische China sein Versprechen halten? Ein Land, zwei Systeme? Die Angst vor einer schleichenden Integration der Insel in das politische und wirtschaftliche System der Volksrepublik war berechtigt. In den vergangenen 25 Jahren wurden Presse- und Meinungsfreiheit in Hongkong radikal eingeschränkt, festlandchinesische Investoren übernahmen zentrale Sektoren der Hongkonger Wirtschaft. Proteste gegen anti-demokratische Entwicklungen wurden und werden brutal niedergeschlagen, etwa 2014 im Zusammenhang mit Wahlen, die Peking mittels vorgegebener Kandidaten steuerte. Inzwischen geht die Furcht um, dass es 2047, wenn Hongkong – vermutlich – seinen Status als Sonderverwaltungszone verliert, heißen wird: zwei Länder, ein System.

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