Jürgen Kaube: Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder?
Podcast - Fragen an den Autor | 18.11.2019 | Dauer: 00:55:56 | SR kultur - Schmieding, Kai
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Sachbücher, die auf alarmistische Art und Weise angebliche Bildungskatastrophen und den Untergang des Abendlandes beschwören, gibt es zur Genüge. Jürgen Kaube, Herausgeber und Bildungsexperte der FAZ, schlägt einen ganz anderen Ton an. Er dramatisiert nicht, er analysiert kühl. Seine Grundthese: Die Schule, wie sie jetzt ist, ist eine Fehlkonstruktion. Sie bringt den Kindern oft nur bei, was diese weder brauchen noch verstehen - und zuverlässig fast komplett wieder vergessen. Schlimmer noch: Die Schule reagiert dabei viel zu stark auf immer neue Anforderungen, die von außen an sie gestellt werden. Die Digitalisierung der Klassenzimmer hält er etwa für genauso unsinnig wie die Rechtschreibreform oder Sprachlabore. Kaubes Forderung: Kinder sollen denken lernen. Das setze eine grundlegende Veränderung voraus, denn Schule bringe ihnen vor allem bei, was leicht abgefragt werden kann: Das Gegenteil von denken lernen, Urteilskraft und Weltverständnis. Ein Plädoyer für eine Schule, die wirklich schlau macht (Kaube).