Die Uraufführung des Films "Die weiße Hölle vom Piz Palü"
Podcast - ZeitZeichen | 15.11.2019 | Dauer: 00:14:38 | SR kultur - Kerstin Hilt
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Schneeumtoste Berge - Lawinen, die zu Tal donnern - Gletscherspalten, so tief wie eine Hauswand: Wie soll man das drehen, ohne Gefahr für Leib und Leben? Besonders wenn man bedenkt, dass damals in den 1920ern für Filmcrews noch keine kleinen Digitalkameras bereitstehen, sondern eine tonnenschwere Spezialausrüstung hoch auf den Gipfel muss?Nach der Premiere in Berlin - ein umjubelter Erfolg - sind sich die meisten Kritiker einig: Der Film muss im Studio entstanden sein, inmitten von Nachbauten aus Draht, Pappmaché und Gips. Ist er aber nicht. Fast ein halbes Jahr lang hat Regisseur Arnold Fanck, Pionier des Berg- und Naturfilms, seine Schauspieler und die Crew durch die Schneegebiete des Berninamassivs in der Schweiz getrieben. Im Studio lässt Ko-Regisseur Georg Wilhelm Pabst vor allem die Innenaufnahmen drehen, viel mehr nicht. Für den Ruhm lassen sich die Schauspieler, allen voran die junge Leni Riefenstahl, so einiges gefallen. Sogar eine Schneewand lässt Arnold Fanck über ihren Köpfen sprengen, allein um des Effekts willen. Die Handlung - eine Dreiecksgeschichte voller Eifersucht und Selbstüberschätzung - gerät da bisweilen in den Hintergrund. Dafür gilt "Die weiße Hölle vom Piz Palü" bis heute als der Bergfilm schlechthin.