Torsten Körner: In der Männer-Republik. Wie Frauen die Politik eroberten

Torsten Körner: In der Männer-Republik. Wie Frauen die Politik eroberten

Podcast - Fragen an den Autor | 01.03.2020 | Dauer: 00:56:19 | SR kultur - Kai Schmieding

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Der März ist traditionell der Monat, in dem wir verstärkt über Gleichberechtigung nachdenken: Am 8. März wird der Weltfrauentag begangen und am 17. März ist das denkwürdige Datum des „Equal Pay Day“: Bis dahin müssen nämlich Frauen arbeiten, um statistisch gesehen das verdient zu haben, was ihre männlichen Kollegen schon seit Ende des Vorjahres in der Tasche haben. Hat diese immer noch vorhandene Ungerechtigkeit auch damit zu tun, dass Frauen heute immer noch nicht an den wirklichen Schaltstellen der Macht angekommen sind? Und wenn ja, warum? Der Publizist und Autor Torsten Körner hat nach Antworten gesucht, indem er die Geschichte, vor allem der Bonner Republik noch einmal genau studiert hat. Die Zeit, in der ein Werner Höfer etwa im TV mit anderen älteren Herren zusammen in Rauchschwaden sitzend und fortwährend Moselwein trinkend die Welt erklärte, die Zeit in der Politiker Stilblüten absonderten wie diese: „»Als Einzelne wirkt die Frau wie eine Blume im Parlament, aber in der Masse wie Unkraut.« Kompetente und starke Politikerinnen? Sie waren oft unsichtbar. Körner sagt: Es gab und gibt sie zwar, die Frauen, die Wichtiges geleistet haben – über sie wird nur kaum ein Wort verloren. Elisabeth Schwarzhaupt etwa, die erste Bundesministerin der Bundesrepublik. Lenelotte von Bothmer, die als erste Frau einen Hosenanzug im Bundestag trug und damit eine neue Kleiderordnung durchsetzte. Das Feminat, der rein weibliche Vorstand der Grünen. Rita Süssmuth, Petra Kelly und all den anderen Frauen, die sich gegen Sexismus, Vergewaltigung in der Ehe und für eine stärkere Rolle von Frauen auf der politischen Bühne eingesetzt haben. Ihre Geschichten vermitteln einen Eindruck davon, warum Frauen in wichtigen Machtpositionen bis heute unterrepräsentiert sind. Trotz einer Kanzlerin Merkel.Warum Frauen heute noch anders beurteilt werden als Männer, wie sehr sie in der Geschichte des Parlaments unter Ressentiments zu leiden hatten, warum man teils bis heute die Stimmen der Frauen im wahrsten Sinne des Wortes im politischen Raum eher negativ beurteilt – und inwiefern die Bonner Republik bis heute fortlebt, darüber erzählt Körner in diesem amüsant und flott geschriebenen Buch, das viel mehr ist als eine Sammlung von Politikerinnen-Biographien.

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