SR Zeitzeugen - Winfried Kirsch erinnert sich an die Kriegszeiten

SR Zeitzeugen - Winfried Kirsch erinnert sich an die Kriegszeiten

Audio | 01.01.2004 | Dauer: 00:01:38 | SR.de - SR

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Nach der ersten Evakuierung 1939 kamen wir zurück, und unser Haus war damals besetzt. Dann sind wir aufs Land gezogen, nach Werbeln im Kreis Saarlouis, und haben dort eine Zeit lang gewohnt. Der Vater musste natürlich mit dem Zug nach Völklingen fahren und die Mutter hat immer geschimpft, dass der Vater so knapp dran war. Der musste jeden Morgen auf den Zug laufen. Ich kann mich noch erinnern, der Vater wurde auch von der Hütte reklamiert, er wurde zurückgeholt und musste Frauen ausbilden. Die Männer waren fast alle Soldaten. Und die Hollerith-Abteilung war in der Hütte: Wenn man von der Poststraßen-Seite den Tor-2-Eingang benutzte, waren damals direkt vor dem Hauptbüro so eine Art Wellblechbaracken. Dort war die Hollerith-Abteilung untergebracht. Während dieser Zeit musste er (der Vater, A.d.R.) einen über den anderen Abend in die Rathausstraße auf den Wasserhochbehälter, der vor der Saarbrücke nach Wehrden steht. Da ist oben ein kleiner Unterstand und da musste er Flugabwehrbeobachtung machen. Dann ist er morgens zwischen 4 und 5 Uhr nach Hause gekommen, hat sich dann ein bisschen auf das Sofa gelegt, eine Tasse Kaffee getrunken und ist dann arbeiten gegangen. Keiner hat gefragt: Hat der Mann die Nacht geschlafen? Das spielte keine Rolle. Betriebsrat und Gewerkschaft - war damals nix da gewesen. Das war halt unser Leben.

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