Die Verlegung der Hauptstadt Brasiliens von Rio de Janeiro nach Brasília (19.4.1956)

Die Verlegung der Hauptstadt Brasiliens von Rio de Janeiro nach Brasília (19.4.1956)

Podcast - ZeitZeichen | 19.04.2021 | Dauer: 00:14:38 | SR 2 - Susanne Rabsahl

Themen

Als Juscelino Kubitschek de Oliveira am 31. Januar 1956 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Brasilien vereidigt wird, erklärt er zur Chefsache, was bereits als Vorhaben in der brasilianischen Verfassung verankert wurde: Im Herzen Brasiliens – fernab von der Zivilisation – wird er eine neue Hauptstadt im Niemandsland errichten. Am 19.4.1956 leitet er sein Vorhaben ein. Noch gibt es hier nur Wüste und Wald. Es existiert nicht einmal ein Entwurf auf dem Papier. Der nächste Flughafen ist 170 km entfernt, die nächste befestigte Straße 680 km. Architekt Lúcio Costa erhält den Zuschlag als Stadtplaner für seinen über Nacht gezeichneten "Plano piloto". Der Entwurf sieht vor, dass der Aufbau Brasílias einem Kreuz ähnelt und damit widerspiegelt, dass sich die neue Hauptstadt geographisch genau dort befindet, wo horizontale und vertikale Achse des Landes einander kreuzen. Star-Architekt Oscar Niemeyer entwirft die öffentlichen Gebäude der auf dem Reißbrett geplanten Stadt – eines moderner, ja futuristisch anmutender als das andere. Darunter der Präsidentenpalast und der Nationalkongress, die moderne Kathedrale und am Ende der 8 km langen Monumentalachse der Praça dos Três Poderes – der Platz der drei Gewalten – mit den Gebäuden der Exekutiven, der Legislativen und der Judikativen. Brasília wird im April 1960 schlüsselfertig übergeben und gilt damals als Modell "Architektonischer Moderne". Der Präsident ist seinem Slogan "50 Jahre Fortschritt in 5 Jahren" treu geblieben. Brasília wird 1987 zum Weltkulturerbe erklärt.

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