Der Todestag des Dirigenten Giuseppe Sinopoli (20.4.2001)

Der Todestag des Dirigenten Giuseppe Sinopoli (20.4.2001)

Podcast - ZeitZeichen | 20.04.2021 | Dauer: 00:14:31 | SR 2 - Christian Kosfeld

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Es war ein Schock für die Musikwelt, als Giuseppe Sinopoli im 3. Akt von Verdis "Aida" in der Deutschen Oper Berlin zusammenbrach. In der Nacht starb er an den Folgen eines Herzinfarktes mit nur 54 Jahren. Mit seiner krausen Haarmähne, Vollbart, dem durchdringenden Blick hinter einer runden Brille wirkte Giuseppe Sinopoli wie der Inbegriff eines Intellektuellen. Er war nicht nur Musiker, sondern auch Mediziner und Archäologe, zitierte bei Proben aus antiken Werken und Lord Byron, konnte japanischen Gastgebern mit Haiku-Gedichten danken oder erläuterte mesopotamische Palastarchitektur. "Ich hoffe, Musik kann etwas dazu beitragen, das Leben zu verstehen", meinte er. 1946 wurde Sinopoli in Venedig geboren, er studierte Musik, Medizin und Anthropologie. Er komponierte und wurde Dozent für zeitgenössische Musik in Venedig. Bei Hans Swarowsky in Wien lernte er das Dirigieren. Seine Weltkarriere begann 1980 mit Verdis "Macbeth" in Berlin, danach standen ihm die berühmtesten Bühnen offen: Hamburg, Wien, München, London, New York, Rom und Bayreuth. 1992 wurde er Chefdirigent der Staatskapelle Dresden. Im Programmbuch seiner letzten Aufführung zitierte er Sophokles: "Erinnert Euch immer mit Freude an mich, wenn ich tot sein werde."

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