Das Archäologische Freilichtmuseum Oerlinghausen wird eröffnet (25.5.1936)

Das Archäologische Freilichtmuseum Oerlinghausen wird eröffnet (25.5.1936)

Podcast - ZeitZeichen | 25.05.2021 | Dauer: 00:14:26 | SR 2 - Heiner Wember

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Die alte Geschichte hatte es den Nationalsozialisten angetan. Nach ihrem völkischen Denken gibt es in der Geschichte nicht nur vermeintliche menschliche Rassen, sondern auch Traditionslinien, die immer weiterwirken. Germanen als fleißiges, ordentliches, kampffreudiges Volk, das sich gegen andere immer wieder durchsetzen musste, so das Geschichtsbild der Nationalsozialisten. Dem Zweck, dieses Denken in der Bevölkerung fest zu verankern, diente ab 1936 auch das "Germanengehöft" in Oerlinghausen, das erste germanische Freilichtmuseum der Welt. HJ-Pimpfe, BDM-Mädel, SS-Männer und alle anderen Volksgenossinnen und –genossen konnten dort selber pflügen wie die Germanen oder Germanenkleider anziehen. Nach dem Krieg wurde das Museum mit gleichem Personal und gleichem Konzept, nur ohne Hakenkreuze und Runen, von einem privaten Verein neu aufgebaut – und brannte 1973 ab. Anschließend übernahmen der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Stadt Oerlinghausen die Hauptfinanzierung mit neuem Museumskonzept. Das Archäologische Freilichtmuseum Oerlinghausen zeigt heute vor allem eine Erkenntnis: die Menschen der Frühzeit waren extrem anpassungsfähig. Sie übernahmen Neuerungen von zugewanderten Menschen und verschmolzen mit anderen Kulturen. Auch die Germanen.

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